Schmucklexikon mit interessanten Informationen und Fakten aus der Welt des Goldschmiede- und Uhrmacherhandwerks.
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Achat Der Achat ist eine Varietät des Minerals Quarz. Natürliche Achate sind oft pastellfarben, daher weisen grelle Farben wie Kobaltblau, Magenta, Violett oder Pink auf künstliche Färbungen hin. Das rechte Bild zeigt eine Brosche im Art Deco Stil aus grünem Achat, poliertem Onyx, Markasiten und SWZ Perlen.
Die zugeordneten Tierkreiszeichen sind Steinbock und Stier. Manche Menschen glauben an einen positiven Einfluss des Achats bei psychischen oder seelischen Problemen.
Agraffe Gewand- oder Mantelschließe, auch allgemein Spange, Brosche oder Hutschmuck
Ajour - Fassung Durchbrochene Fassung eines Steines, läßt Lichteinfall von unten oder der Seite zu
Amulett Kleine tragbare Gegenstände, die oft am Körper, als Schmuck (siehe Abb. rechts: Lebensbaum) oder in der Kleidung getragen werden. Amuletten werden magische Kräfte zugeschrieben, mittels derer sie Glück erzwingen oder Unheil abwenden können. Der Glaube an Amulette reicht in der Menschheitsgeschichte weit zurück.
Anhaenger, auch Schmuckanhaenger
Man unterscheidet folgende Formen:
Broschenanhaenger koennen wahlweise als Brosche oder als Anhaenger getragen werden. Entourageanhaenger mit typischerweise einem großem Edelstein als Blickfang, umgeben von vielen kleinen Steinen. Medaillons, oft aufklappbar und mit einem Foto versehen. Solitaeranhaenger, ein Anhaenger, der von einem einzelnen Stein dominiert wird
Ankerkette Kette aus abwechselnd waagerechten und senkrechten Drahtösen
Anlaufen von Silberschmuck verhindern Das Anlaufen bzw. die Dunkelfärbung von Silber ist ein natürlicher Prozess und keinesfalls ein Qualitätsmerkmal. Beim Anlaufen reagiert das Silber mit Luftbestandteilen und oxidiert. Das Anlaufen kann verhindert bzw. verzögert werden, wenn Sie Ihre Silberschmuckstücke luftdicht aufbewahren. Im einfachsten Fall legen Sie den Schmuck in einen sogenannten wiederverschließbaren Plastik-Zip-Beutel, zusammen mit einem Stück Alufolie. Wenn Sie den Silberschmuck längere Zeit nicht tragen werden, bewahren Sie ihn zusammen mit der Alufolie in einem Plastikbeutel auf, die Sie mit einem Folienschweißgerät versiegeln.
Anreiben Befestigen eines Steins in seiner Fassung
Anstecknadel Synonym für Brosche
Aquamarin Variante des Minerals Beryll. Die Farbe reicht von einem fast farblosen Blassblau bis zu einem kräftigen Meeresblau. Gilt als Glücksstein der Seeleute. Rechts ein Beispiel für eine Halskette im Antik Stil mit einem Aquamarin Edelstein.
Arabeske Rankenornament aus Linien und stilisierten Pflanzen.
Armband Ein meist als Schmuck um den Arm getragenes Band. Das Armband wird oft aus flexiblen Materialen gefertigt und kann sich somit dem Arm anpassen. Werden starre Materialen verwendet, besteht das Armband aus einzelnen Kettengliedern
Armreif Schmuckstueck fuer den Unterarm, mit Scharnier zum Aufklappen oder in starrer Ausfuehrung
Armschmuck Sammelbegriff für Armband, Armkette, Armreif, Armspange
Armspange Starrer Metallreifen in verschiedenen Breiten und Formen, im Jugendstil und Art Deco oft mit künstlerischen Ausformungen. Meist ohne Verschluß
Stilbezeichnung für eine französische und internationale Richtung in Design, Kunstgewerbe, Architektur und bildender Kunst der Jahre 1920-1940. Der Begriff Art déco (abgeleitet von frz. l' art décoratif = dekorative Kunst) entstand im Zusammenhang mit der Ausstellung «Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes», die 1925 in Paris stattfand.
Dem Art Deco bereitete der Zweite Weltkrieg in Europa ein jähes Ende; die Stimmung der unmittelbaren Nachkriegszeit war solchem Luxus nicht gemäß. Am ehesten überdauerte der Stil in den USA, vor allem in Hollywood und New York, und floß dort auch in das Design der 50er Jahre mit ein.
In höchster Perfektion schöpften Großprojekte, wie z. B. elegante Ozeanriesen, das New Yorker Chrysler Building oder der Ballraum im Londoner Park-Lane-Hotel den Art-Deco-Stil in all seinen Möglichkeiten aus.
Art Deco Schmuck Merkmale
Vor allem in den großen Städten der USA, aber auch in Berlin, London, Wien oder Paris sah man in den 20er und 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts ein unerhörtes Phänomen: man sah Frauen, die Autos chauffierten, die selbstbewußt Hosen trugen oder in der Öffentlichkeit Zigaretten rauchten. Sowas wäre früher nicht denkbar gewesen, ein neues Selbstbewußtsein machte sich unter den Frauen breit.
Diese Frauen trugen bevorzugt keine lange Haarpracht mehr, angesagt waren Kurzhaarfrisuren wie z.B. der sogenannte Bubikopf. In der Mode dominierten Jackets und Hosen, die Frauen drängten in Sportarten wie Tennis und Golf. Das Ideal war nicht mehr die blasse, durchgeistigte Schönheit des Jugendstils, nun war erstrebenswert die schlanke, sonnengebräunte und durchtrainierte Figur.
Während des 1. Weltkrieges mußten Frauen in den Fabriken arbeiten, nun, nach dem Ende des Krieges erkannten Frauen auch die Vorzüge eigener Erwerbstätigkeit. Eigenes Geld half bei der Emanzipation.
Damit verbunden war ein Umdenken in der Mode- und Schmuckindustrie. Man konzentrierte sich nicht mehr nur auf die Damen der Oberschicht, auch die immer breiter werdende Gruppe gut verdienender weiblicher Angestellter oder Sekretärinnen wurde zur Zielgruppe.
Die furchtbaren Erfahrungen des 1. Weltkrieges ließen die romantischen Darstellungen zarten Libellenschmuckes oder bunter Insekten nicht mehr zu. Die Naturidylle mußte streng geometrischen Formen weichen, der Wunsch nach Sachlichkeit und schlichter Formgebung kam auf.
Dabei kennt die Art Deco Periode viele Extreme: neben einem Feuerwerk an Farben und Formen, die die Provokation der abstrakten Malerei oder der Tanzetablissements jener Zeit aufnahm, fanden sich als Kontrast schlichte Schmuckstücke mit zarten Drahtbelötungen. Neben Schmuckstücken mit exorbitanten Preisen mit Diamantenbesatz auf Platinträger machten Persönlichkeiten wie Coco Chanel Materialien wie Bakelit oder Perlmutt zur Schmuckherstellung "hoffähig".